Montag, 30. Januar 2017

Kenny Davern

Hallo Freunde,

der heutige Beitrag war eigentlich schon für den vergangenen Dezember geplant, kam aber dann aus diversen Gründen nicht zustande. Ich hatte ja schon zum Jahresauftakt bedauert, dass ich im vorigen Jahr nicht so produktiv war wie sonst üblich.

Am 12. Dezember 2006 ist der von mir sehr geschätzte Klarinettist Kenny Davern gestorben. Er erlag in seinem Haus in Sandia Park (New Mexico/USA) einem Herzanfall. Das ist nun also (mehr als) zehn Jahre her und für mich ein Grund, an Kenny zu erinnern. 1935, als er geboren wurde, war die klassische Zeit des Jazz vorüber, die Swing-Ära dämmerte herauf, um dann mit Wucht den Jazz zur stilprägenden Musik für die junge (und auch die ältere) Generation zu machen. Kenny war also ein Nachgeborener. Aber er eignete sich das, was die großen Klarinettisten vor ihm erarbeitet hatten, mit Fleiß und dem Willen zu eigener Stilausbildung an und wurde bald zu einem der gefragtesten Musiker seines Instruments. Er pflegte die Tradition, ohne in eine dumpfe Nachahmung seiner großen Vorgänger zu verfallen. Man kann, so meine ich, durchaus sagen, dass er im Rahmen des traditionellen und des Swing-Jazz eigene Akzente gesetzt und damit einer besonderen Gefahr der Musikpflege entgegengewirkt hat: der Tendenz zu formelhafter Erstarrung.

Mir persönlich gefällt ein Album von Kenny besonders gut, dass er 1988 aufgenommen hat. Es wurde ein Jahr später unter dem Titel "I`ll See You In My Dreams" veröffentlicht. In der Formation wirkten außerdem Howard Alden (Guitarre), Phil Flanigan (Baß) und Giampaolo Biagi (Schlagzeug) mit. Die CD enthält nur 10 Titel. In ihnen aber können sich die Musiker entfalte. Der "Royal Garden Blues" etwa ist 8:21 min. lang, "Riverboat Shuffle" 5:33 min. und "Pee Wee`s Blues II" 7:00 min..

Außerdem sind neben dem titelgebenden Stück noch Aufnahmen von "Blue Lou", "Sweet And Lovely", "Liza", "Oh, Miss Hannah", "My Melancholy Baby" und "Solitude" dabei. Insgesamt also eine Mischung von Titeln des klassischen und des Swing-Jazz. Ich habe es nicht überprüft, denke aber, dass die Aufnahmen auch zum Streamen bzw. Downloaden auf einschlägigen Portalen (z.B. spotify und Deezer) angeboten werden.

Wie gesagt, dies ist eine von mir nach meinem persönlichen Geschmack getroffene Auswahl anlässlich meiner - verspäteten - Würdigung zum zehnten Todestag Kenny Daverns. Natürlich gibt es noch viel mehr hervorragendes Material von ihm zu entdecken, sei es mit ihm als Bandleader oder als Sideman. Viel Spaß dabei........

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen