Samstag, 26. Oktober 2013

Kenny Ball

Hallo Freunde,

von den drei grossen "B" des englischen Trad-Jazz - Chris Barber, Acker Bilk und Kenny Ball - sind seit mehr als einem halben Jahr leider nur noch zwei verblieben. Kenny Ball starb bekanntlich am 07. März im Alter von 83 Jahren. Gern höre ich gelegentlich seine alten Hits wie zum Beispiel "Midnight in Moscow". Auch Kenny`s Web-Site ist weiter geschaltet. Dort liest man, dass sein Sohn, der Jazzsänger Keith Ball, die Band nunmehr leitet. Kenny`s Part hat Ben Cummings übernommen. Er fülle die Rolle des Verstorbenen Trompeters hervorragend aus. Ansonsten hat es laut Web-Site keine personellen Veränderungen gegeben. Man setzt also ganz auf personelle und damit musikalische Kontinuität. Nicht nur das. Über Ben Cummings heisst es: "he even looks like a young Kenny!" Bei so wenig Veränderung gerate ich in Versuchung, das Wort "Kontinuität" durch "Konservierung" zu ersetzen. Ob das wirklich im Sinne Kenny Ball`s wäre? Ein wenig Frische, Ispiration und musikalischer Wagemut kann keiner noch so eingespielten, einem bestimmten musikalischen Erbe verpflichteten Band schaden. Ich denke aber, dass die Band unter Leitung von Keith - bei aller Traditionspflege - zumindest gelegentlich aus dem Schatten des Oldtimestars Kenny Ball heraus tritt und uns mit der ein oder anderen musikalischen Überraschung verwöhnt.........

www.ok-jazzband.de
CD "Tribute To Jelly Roll Morton" (iTunes, spotify)

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

Sonntag, 20. Oktober 2013

Clarinet-Dreams

Hallo Freunde,

heute möchte ich Euch auf die CD einer von mir sehr geschätzten Band hinweisen. Vorab: es handelt sich nicht um Oldtime-Jazz. Das Genre würde ich als "easy listening" oder "beautiful music" bezeichnen. Aber man muss musikalisch ja nicht nur in eine Richtung orientiert sein. Die CD heisst "Clarinet-Dreams" und wurde von der OK-DREAMBAND eingespielt. Die Titel der fünf Stücke: "Your Eyes Are So Blue", "Lone Eagle", "A Waltz In The Black Forest", "Dreambay-Serenade" und eben "Clarinet-Dreams". Die CD ist in einigen Portalen als download erhältlich: z.B. iTunes, amazon, musicload, emusic. Es ist auch möglich, einzelne Titel herunter zu laden. Wer etwas in der Hand halten möchte und dazu am Begleittext interessiert ist, kann die CD auch bestellen: bei der Agentur Klangfaktur. Web-Site: www.klangfaktur.de. Soweit mir bekannt, beträgt der Preis 7.50 Euro plus Versand. Für manchen Musikfreund in der dunklen Jahreszeit sicher eine willkommene Abwechslung. Und vielleicht ja auch ein Weihnachtsgeschenk......

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

Samstag, 12. Oktober 2013

Sidewalk Blues

Hallo Freunde,

in meinem vergangenen Beitrag habe ich mich erneut mit Jelly Roll Morton als Sänger befasst. Im Detail ging es um seine Aufnahmen im Juni1928 mit den Red Hot Peppers. Zwei dieser Einspielungen sind verschollen:
"Sidewalk Blues" und "Honey Babe". Der letztgenannte Titel war von Morton gesungen worden und wäre, sofern erhalten, eines der raren Beispiele aus den 20er Jahren für seinen Gesang. Auch die Besetzung von "Honey Babe" habe ich in meinem vergangenen Blog benannt. Mein wissbegieriger Freund Buddy Yesterday will nun, wie nicht anders zu erwarten, von mir auch das Personal erfahren, das am "Sidewalk Blues" beteiligt war. Mein lieber Buddy! Hier also die Besetzung der Einspielung vom 11. Juni 1928: Ward Pinkett (Trompete), Geechie Fields (Posaune), Omer Simeon (Klarinette), Lee Blair (Banjo), Bill Benford (Tuba), Tommy Benford (Schlagzeug) und - natürlich - Jelly Roll Morton am Piano.Lieber Buddy! Wenn Du mir jetzt noch die Aufnahme beschaffen könntest, wäre das wirklich super. Aber versprich nicht, was Du nicht halten kannst. Mit der voreiligen Ankündigung, liefern zu wollen, sind erst jüngst wieder einige Großsprecher auf die Nase gefallen........

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Honey Babe

Hallo Freunde,

Irren ist menschlich, so heisst es, und daher ist es auch keine Schande, einen Irrtum zuzugeben, wenn man ihn denn erkannt hat. Also greife ich einen von mir vor langer Zeit, am 07. Juni 2010, verfassten Beitrag auf, der sich jetzt in neuem Licht zeigt. Überschrieben war der Beitrag damals mit "Dr.JazzandHoneyBabe". Darin habe ich bedauert, dass aus den 20er Jahren nur ein Gesangstitel von Jelly Roll Morton überliefert ist, nämlich eben jener "Dr. Jazz", den er 1926 mit seinen "Red Hot Peppers" in Chicago einspielte. Ich habe in meinem damaligen Beitrag vermutet, dass es noch zwei weitere Aufnahmen mit Jelly`s Gesang gab, die 1928 entstanden: "Sidewalk Blues" (nicht zu verwechseln mit der Aufnahme von 1926) und "Honey Babe". Für den "Sidewalk Blues" schrieb Walter Melrose den Text, die Lyrik von "Honey Babe" stammte aus Jelly Roll`s Feder. Beide Aufnahmen blieben unveröffentlicht, "unter Verschluß", wie ich formuliert habe.
Wie gut, dass es die Web-Site "victor.library" gibt, die mir erst kürzlich bekannt wurde. Sie enthält präzise discographische Angaben zu den Victor-Einspielungen. Und für Victor war bekanntlich auch Jelly Roll Morton tätig. Danach ergibt sich folgendes Bild: die Aufnahmen - jeweils zwei takes - von "Sidewalk Blues" und "Honey Babe" vom 11. Juni 1928 in New York werden mit dem Status "Destroy" gekennzeichnet. In der Tat wurde "Honey Babe" als Gesangsnummer eingespielt. Die Besetzung weist aus: Jelly Roll Morton als Pianist und Vocalist, Ward Pinkett an der Trompete und Tommy Benford am Schlagzeug - also handelt es sich um eine Trioaufnahme. Für den "Sidewalk Blues" ist allerdings kein Gesang verzeichnet. Somit lag ich für "Honey Babe" als Morton-Gesangs-Nummer richtig, für den "Sidewalk Blues" aber nicht. Weshalb die Einspielungen nicht auf den Markt kamen, bleibt weiterhin unklar. Da es beim "Sidewalk Blues" ja nicht am - nicht gesungenen - Text gelegen haben kann, liegt  die Vermutung nahe, dass die technischeAufnahmequalität nicht stimmte. Vielleicht auch versprach sich Victor ganz einfach keinen Verkaufserfolg. Es wäre schön, mehr über die Gründe zu erfahren. Meine damalige Feststellung bleibt unverändert richtig: wirklich schade, dass es für den Sänger Jelly Roll Morton aus den 20er Jahren so gut wie keine Belege gibt......

www.ok-jazzband.de - CD "Tribute to Jelly Roll Morton" (iTunes, spotify, amazon)

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp