Sonntag, 1. Juni 2014

Chris Barber` s Autobiographie

Hallo Freunde,

Chris Barber, Pionier und Galeonsfigur des Dixie-Revivals in Europa, hat seine Autobiographie geschrieben.
Ich selbst, muss ich gestehen, war nie ausgewiesener Fan des englischen Posaunisten, obwohl ich natürlich seine Leistungen für die Wiederbelebung und auch Erneuerung des ursprünglichen Jazz sehr schätze. Ausserdem ist er ohne Frage ein sehr guter Posaunist und Bandleader, der es verstanden hat, in begrenztem Rahmen mit der Zeit zu gehen. Damit will ich sagen, dass er bei aller Weiterentwicklung seine musikalischen Wurzeln nicht aus dem Auge verlor. Mir persönlich stand aber Mr. Acker Bilk mit seiner "Paramount Jazzband" doch näher. Mit Chris Barber verbindet sich für mich die Erinnerung an zwei sehr schöne Notenbücher. Das eine, frühere, enthielt zwei Ragtimer-Kompositionen von Barber: "Merrydown Rag" und "St. George`s Rag" sowie eine Bearbeitung des englischen Volksliedes "Bobby Shaftoe" - insgesamt sechs Titel. Das andere zählte "Petite Fleur" und "Majorca" zu seinen Stücken. "Majorca" von Wilbur de Paris dokumentierte, dass Barber die lateinamrikanischen Einflüsse im New-Orleans-Jazz anerkannte. Barber hatte ja auch schon den "New-Orleans-Blues" von Morton aufgenommen, ein frühes Beispiel für "Spanish-Tinge". Dazu kamen in diesem Notenbuch eine Bearbeitung von "Swanee River" und weitere drei Titel.
Zurück zu Barber`s Autobiographie. Lutz Eikelmann empfiehlt das Buch in seiner Rezension für die Zeitschrift "Jazz-Podium" sehr. Offenbar hätte er gern noch viel mehr erfahren. Mit anderen Worten: die Autobiographie ist ihm etwas zu knapp ausgefallen. Zu den offenen Fragen zählen für Eikelmann auch die Umstände der Trennung Barber`s von seinem Erfolgsklarinettisten Monty Sunshine, relativ kurz, nachdem "Petite Fleur" zu einem Welterfolg geworden war. Hier darf also weiter munter spekuliert werden......

www.ok-jazzband.de - CD "Tribute to Jelly Roll Morton" (iTunes, spotify)

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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