Sonntag, 2. Februar 2014

Jelly Roll Morton and his hits

Hallo Freunde, es ist schon interessant: Jelly Roll Morton hat das Hit-Potential, das in seinen Kompositionen steckte, in schöner Regelmäßigkeit falsch eingeschätzt. Ich habe das in meinem vergangenen Beitrag am Beispiel des "King Porter Stomp" aufgezeigt. Es gibt noch weitere Beispiele. Da wäre etwa der "Wolverine Blues". Diese Komposition war bekanntlich der Anlass dafür, dass sich Jelly 1923 von Los Angeles aus auf den Weg nach Chicago machte. Eine für die Jazzgeschichte bedeutsame Entscheidung. Die Hintergründe will ich demnächst an dieser Stelle schildern. Der "Wolverine Blues" jedenfalls war in Chicago und bald auch darüber hinaus ein absoluter Top-Hit bei Jazzbands und großen Orchestern. Doch Jelly selbst begnügte sich damit, den "Wolverine Blues", der ja bekanntlich weder formal noch von der inhaltlichen Stimmung her ein Blues ist, als Piano-Solo, im Duett (mit Volly de Faut) und 1927 dann im Trio (mit den Dodds-Brüdern) aufzunehmen. Mit seinen größeren Bands dagegen spielte er andere Titel ein. Nehmen wir als weiteres Beispiel die "Milenberg Joys". Dieses Stück, an dem er als Co-Autor neben Paul Mares und Leopold Roppolo von den New Orleans Rhythm Kings beteiligt war, wurde ebenfalls ein beliebter Standard für zahlreiche Dixie-Bands, aber auch für Big-Bands der Swing-Ära. Morton hat diesen Titel nie unter eigenem Namen eingespielt. Es gibt lediglich die Aufnahme mit eben den Rhythm Kings. Klar: Morton hat später selbst erklärt, er habe nur das charakteristische Vorspiel beigesteuert. Aber trotzdem hätte er diesem Werk mehr Aufmerksamkeit widmen können. Und noch ein, schon tragisch zu nennendes, Beispiel: der "Wild Man Blues". Er wurde durch Versionen von Louis Armstrong und Johnny Dodds (ebenfalls mit Louis) aus dem Jahr 1927 ebenfalls ein Standard. Morton nahm die Komposition zwar im selben Jahr mit seinen Red Hot Peppers auf. Doch das Stück verschwand zunächst in den Archiven der Plattenfirma und musste mehr als ein Jahrzehnt auf die Veröffentlichung warten. Es blieb dabei: mit seinen erfolgreichsten Kompositionen hatte Morton wenig Glück........ www.ok-jazzband.de Soviel für heute. Herzlich Euer Heribert von Stomp

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