Samstag, 27. Juli 2013

Wolverine

Hallo Freunde,

der Wolverine ist ein Raubtier und gehört zur Familie der Marder. Die deutsche Bezeichnung ist schlicht und einfach "Vielfraß". Andere Namen für den Wolverine sind "Bärenmarder", "Gierling", "Giermagen" oder auch "Gierschlund". Das alles deutet auf einen wenig gezügelten Appetit hin. "Wolverine" heisst auch der neue Action-Film mit Hugh Jackman, der dieser Tage in die Kinos kommt und allgemein gelobt wird. Eine der bekanntesten Kompositionen von Jelly Roll Morton ist "The Wolverines", die 1923, also vor 90 Jahren, Furore machte. Bekannt wurde der Titel als "Wolverine Blues", obwohl er alles andere als ein Blues ist. Es gehörte aber in den 20er Jahren zur Politik des Musikverlages der Melrose Brothers in Chicago, alle möglichen Titel als Blues zu kennzeichnen, um an der damals wogenden Blues-Welle zu partizipieren. Von den drei ersten Hits des Melrose-Verlages im Jahr 1923 - "Wolverine Blues", "Tin Roof Blues" und "Sobbin` Blues" - genügte nur "Tin Roof" dem klassischen Blues-Schema. Der "Wolverine Blues", den Morton nach eigenen Angaben schon Jahre früher in Detroit komponiert hatte, trug den Ruf des begnadeten Jazzpioniers von Los Angeles nach Chicago. Als sich Lester und Walter Melrose für das Werk interessierten, offenbar durch Joe "King" Oliver inspiriert, war Jelly nämlich an der Westküste aktiv. Morton eilte seinem Ruf  sozusagen nach, verlegte seine Tätigkeit nach Illinois und schuf damit den Grundstein für seine überaus erfolgreichen Jahre in der Windy City. Die Details dieses Ortswechsels, der so eng mit dem "Wolverine Blues" verknüft ist, hat Phil Pastras in seinem von mir sehr geschätzten Buch "Dead Man Blues" geschildert. Die Melrose Brothers zahlten übrigens für "The Wolverines" 3.000 Dollar. Damals sicher viel Geld. Der Film "Wolverine", so ist zu lesen, hat 125 Millionen Dollar gekostet.......

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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