Montag, 5. Mai 2014

OK-JAZZBAND: Bunny Berigan

Hallo Freunde,

so mancher Star der Swing-Ära konnte und wollte seine Herkunft aus den Dixie-Wurzeln nicht verhehlen. Da ist zum Beispiel Benny Goodman, dessen Reminiszenzen aus der Chicago-Zeit fester Bestandteil seines musikalischen Schaffens sind. Der "King Porter Stomp" von Jelly Roll Morton und "Sugar Foot Stomp" von Joe "King" Oliver (Louis Armstrong wird - zu Recht oder Unrecht - als Co-Autor genannt) sind klassische Beispiele. Auch bei einer anderen Swing-Grösse findet man diese Verbindungslinie. Die Rede ist von dem Trompeter Bunny Berigan. Ich halte eine CD mit Aufnahmen aus den Jahren 1937-1939 in der Hand, einer Zeit  also, in der der Swing in voller Blüte stand. Erschienen ist die CD in der Reihe "Jazz Archives" (Nr. 35).
Da finden wir also Titel wie "Mahogany Hall Stomp", "Livery Stable Blues" und "High Society", alle aufgenommen mit der Big-Band Bunny Berigan`s - und zwar geraume Zeit vor dem Dixie-Revival, das den alten Jazz wieder zur Blüte brachte. Und damit nicht genug: da ist ausserdem der "Sobbin` Blues", der "Davenport Blues" und sogar der "Jelly Roll Blues". Und weiter geht es: "Walkin` The Dog" und "Jazz Me Blues" sind auch dabei. Also mindestens acht von 22 Titeln reine Dixieland- (oder New Orleans-) Klassiker. Selbst Bix Beiderbecke`s Komposition "In A Mist" wurde in ein Big-Band-Arrangement gefasst. Bei "Black Bottom" handelt es sich dagegen nicht um Morton`s "Black Bottom Stomp" sondern um den Hit aus der Feder von DeSylva-Brown-Henderson. Ich finde dieses klare Bekenntnis zur Jazztradition in dieser Zeit Ende der 30er Jahre schon sehr bemerkenswert. Etliche Musiker wollten eben ihre musikalische Herkunft nicht verleugnen. Auch manchem heutigen Interpreten würde das sicher gut zu Gesicht stehen.......

www.ok-jazzband.de - CD "Tribute to Jelly Roll Morton" (iTunes, amazon)

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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