Samstag, 4. Mai 2013

Tennessee Tooters

Hallo Freunde,

eine interessante Version des "Kansas-City-Stomp" von Jelly Roll Morton habe ich jetzt auf youtube entdeckt. Es handelt sich um die Aufnahme der "Tennessee Tooters" aus dem Jahr 1925. Eingestellt wurde sie von dem Oldtime-Freund "bixanorak". Der Kopf hinter der Band war der Saxophonist Bennie Krueger (17.07.1899 - 29.07.1967). "Bixanorak" schreibt dazu auf youtube: "I don`t know what Jelly-Roll Morton would have thought about this performance, if he ever heard it". Ich denke, dass Jelly zunächst einmal sehr erfreut war, dass seine Komposition in einer Band-Version aufgenommen wurde. Von ihm selbst gab es bis dahin ja nur die Piano-Einspielung. Ich will auf die Aufnahme, die ich übrigens für recht gelungen halte, nicht näher eingehen. Nur soviel: ungewöhnlich ist das Vorspiel. Es unterscheidet sich komplett von den für die Originalkomposition charakteristischen Oktavsprüngen. Des Rätsels Lösung: die "Tennessee Tooters" bedienten sich des Orchesterarrangements von Elmer Schoebel, das der Verlag der Melrose-Brüder, Chicago, am 6. Februar 1925 zum Copyright angemeldet hatte. Jelly griff für seine Orchesterversion mit den "Red Hot Peppers" 1928 wieder auf die Oktavsprünge, realisiert durch Klarinette, Trompete, Posaune und Tuba, zurück. Also war er offenbar mit dem von Schoebel geänderten Vorspiel nicht einverstanden. In der Tat verleiht Morton`s Originalintro den "Kansas-City-Stomps" vom ersten Takt an eine beschwingte Leichtigkeit, während das Schoebel-Vorspiel eher schwerfällig-stampfend daher kommt, damit aber zugleich die volle Präsenz des Orchesters annonciert. Auch diese Gestaltung hat ihren Reiz und verdient ihren Platz in der  Bandbreite der Auffassungen, wie Stomps zu spielen sind. Aber vergleicht doch einfach selbst.......

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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