Samstag, 6. April 2013

Fat Frances

Hallo Freunde,

jetzt habe ich Euch schon mehrfach mit Gedanken zu Jelly Roll Morton`s Erkennungssong ""Mr. Jelly Lord" traktiert. Jelly hat diesen Titel in den 20er Jahren immer wieder aufgenommen. Es gibt auch eine Einspielung mit seiner Band einschliesslich gesungenem Chorus (zweite Strophe). Die Aufnahme entstand am 21. Januar 1928 mit seiner regulären Gruppe. Das Orchester firmiert hier als "Levee Serenaders". Bekanntlich stand Morton damals bei Victor unter Vertrag. Mit dieser Namensgebung wollte er rechtliche Probleme bei diesem Ausflug zu Vocalion umgehen.Die Sängerin war eine gewisse Frances Hereford. Über sie ist neben dieser Aufnahmesession, zu der auch weitere Titel gehörten, fast nichts bekannt. Dabei würde es sich lohnen, sich näher mit ihr zu beschäftigen. Ich habe da nämlich eine These:  Es gibt nur zwei Frauen, denen Morton Kompositionen gewidmet hat. So heisst es jedenfalls bisher. Beide spielten in seinem Leben eine bedeutende Rolle. Da ist zunächst Anita Gonzales. An sie erinnern die Titel "Mamanita" und "Sweet Anita Mine". Und da ist Jelly`s spätere Frau Mabel Bertrand. Sie wurde Namensgeberin für "Fussy Mabel". Was aber hat es mit Frances Hereford auf sich? Da gibt es den 1929 als Pianosolo eingespielten Titel "Frances", bekannt auch als "Fat Frances". Hat Jelly den Titel zu Ehren der Sängerin der "Levee Serenaders" ausgewählt? Und wenn es so wenige Frauen gab, die zu dieser Ehre kamen, gab es ein besonderes Verhältnis zu Frances Hereford? Die Bezeichnung "Fat Frances" mag zwar nicht unbedingt schmeichelhaft, muss aber keinesfalls böswillig gemeint sein - so wie auch im Fall von "Fussy Mabel". Also: es wäre interessant, mehr über Frances Hereford, die unbekannte Sängerin von "Mr. Jelly-Lord" zu erfahren..........

www.ok-jazzband.de - CD "Tribute to Jelly Roll Morton" (spotify. amazon, iTunes)

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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