Donnerstag, 10. September 2015

Kid Ory`s Creole Jazzband

Hallo Freunde,

in meinem vergangenen Beitrag habe ich einige Anmerkungen zu Kid Ory als Komponist geschrieben. In der Hand halte ich gerade eine CD mit 17 Titeln von "Kid Ory`s Creole Jazz Band", eingespielt 1944/45. Vier Titel stammen von Ory: "Muskrat Ramble", seine wohl berühmteste Schöpfung, "Savoy Blues", "Creole Song" und "Jimmie`s Blues". Der letztgenannte Titel wurde in Erinnerung an den kurz zuvor gestorbenen Klarinettisten Jimmie Noone eingespielt. Klarinettist war Wade Whaley. Whaley war ein alter Weggefährte von Kid aus frühen West-Coast-Zeiten. Auch Jelly Roll Morton erwähnt ihn in seinen Erinnerungen. Jelly berichtet von Plattenaufnahmen 1918 (!) in Los Angeles: "Reb Spikes, Mutt Carey, Wade Whaley, Kid Ory and I recorded The Wolverines and King Porter, but we never heard from those records. I don`nt know why". Das Schicksal dieser Aufnahmen, sofern sie tatsächlich stattgefunden haben sollten, ist bis heute ungeklärt. In der Folgezeit spielte Ory mit wechselnden Klarinettisten. Das belegen die discographischen Angaben der CD. Nach Whaley, der hier nur in "Jimmie`s Blues" zu hören ist, kam Barney Bigard. Auf ihn folgte Joe Darensbourg. Bleiben wir kurz beim Komponisten Ory: der "Creole Song" betont - ebenso wie der Name der Band - die ethnischen und kulturellen Wurzeln Kid`s. Und so ist es kein Wunder, dass sich Ory zu den Kompositionen eines anderen Kreolen hingezogen fühlte - zu denen von Jelly Roll Morton. Ory nahm z.B. die "Milenberg Joys" auf, "Boogaboo", den Winin`Boy Blues" und den "Jelly Roll Blues". Den "Jelly Roll Blues" hatte er bereits 1926 erstmals mit Morton`s berühmter Studioformation "Red Hot Peppers" eingespielt. Ory war als Komponist sicher nicht so fruchtbar und genial wie Morton. Aber sein Beitrag zum Kanon der Trad-Jazz-Klassiker sollte nicht unterschätzt werden........

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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