Sonntag, 21. Oktober 2012

Clarinet-Dreams

Hallo Freunde, gelegentlich habe ich an dieser Stelle über die OK-DREAMBAND geschrieben. Die Musik dieser Gruppe ist geprägt von einem sanften, schmeichelnden Klarinetten-Sound. Wirklich "smooth". Die Band bevorzugt eher langsame und mittlere Tempi. Insgesamt "easy-listening" oder "beautiful-music" im besten Sinne. Die CD der OK-DREAMBAND heißt daher auch nach einem besonders anschmiegsamen Titel "CLARINET-DREAMS". Einige Klangproben könnt Ihr auf der Web-Site www.klangfaktur.de hören. Wer die CD kaufen will: Bestellung unter info@klangfaktur.de genügt. Die CD kostet einschließlich Versand in Deutschland 7.00 Euro. Ins Ausland sind die Portokosten je nachdem höher. Der ein oder ander überlegt jetzt schon, welches musikalische Geschenk er seinen Lieben zu Weihnachten machen soll. Die CD "CLARINET-DREAMS" der OK-DREAMBAND wäre da für viele genau richtig. www.ok-jazzband.de Soviel für heute. Herzlich Euer Heribert von Stomp

CD "Clarinet-Dreams" zum Download: iTunes, amazon

Samstag, 13. Oktober 2012

Black Bottom Stomp

Hallo Freunde, hier einige Anmerkungen zu den Aufnahmen von Jelly Roll Morton. Jelly hat bekanntlich ganz überwiegend eigene Kompositionen eingespielt. Um so bemerkenswerter ist es, dass die elf Aufnahmen seiner berühmtesten Formation - und damit meine ich die Red Hot Peppers des Jahres 1926 - nur etwa zur Hälfte auf Morton-Titeln beruhen. Eigene Werke waren: Black Bottom Stomp, Sidewalk Blues, Dead Man Blues, Cannonball Blues, Grandpa´s Spells und Jelly Roll Blues. Aber da sind Einschränkungen zu machen. Der Cornettist Lee Collins reklamierte später die Urheberschaft am Sidewalk Blues - ursprünglich Fishtail Blues - für sich. Und am Cannonball Blues teilt sich Morton die Rechte mit Charlie Rider und Marty Bloom. Die anderen fünf Titel dieser Periode waren: The Chant von Mel Stitzel, Steamboat Stomp von Boyd Senter, Smokehouse Blues von Charlie Luke, Someday Sweetheart von den Spike-Brothers und die Joe-Oliver-Komposition Dr. Jazz. Zu Someday Sweetheart wiederum muss bekanntlich gesagt werden, dass Morton eine - heute nicht mehr genau zu bestimmende - Miturheberschaft für sich in Anspruch nahm. Alle elf hier angeführten Aufnahmen können für sich in Anspruch nehmen, Meisterwerke des New-Orleans-Jazz zu sein. Ich glaube, Morton hätte gern mehr eigene Kompositionen in den Sessions von 1926 eingespielt. Seinen Verlegern, den Melrose-Brüdern, ging es dagegen darum, ihre aktuellen Arrangements populär zu machen. Und Melrose hatte bei den Aufnahmen das Sagen, weil der Verlag Vertragspartner der Victor-Company war. Ganz offenbar hatte sich Victor ausbedungen, nur frische Titel aufzunehmen. Nur so ist es zu erklären, dass einige ältere Kompositionen mit neuen Überschriften versehen wurden: Black Bottom Stomp hieß ursprünglich Queen Of Spades, Sidewalk Blues - wie schon gesagt - Fishtail Blues. Smokehouse Blues war zuvor schon als Creole Blues auf dem Markt. Der Dead Man Blues war bereits erfolgreich von King Oliver eingespielt worden. Wegen seines charakteristischen Intros konnte man ihn nicht ohne weiteres umbenennen. Er erhielt deswegen den Zusatz Dead Man Blues Nr. 2 and 3. The Chant und Steamboat Stomp waren aktuelle Titel aus dem Jahr 1926 und mussten daher nicht neu betitelt werden. Bei den späteren Session dieses Jahres - insgesamt gab es ja drei - war man dann nicht mehr so genau. Jelly Roll Blues und Grandpa`s Spells waren ja schon ältere Kompositionen. Someday Sweetheart war bereits ein Top-Hit und Dr. Jazz, obwohl bereits von seinem Komponisten Oliver eingespielt, musste seinen Namen behalten, da es sich um einen Gesangstitel handelte (Hello Central, Give Me Dr. Jazz). Obwohl die nicht aus Jelly`s Feder stammenden Titel zu den berühmtesten Aufnahmen der 20er Jahre zählen, hat Morton sie später konsequent ignoriert. Das gilt vor allem für The Chant, Smokehouse Blues, Steamboat Stomp und Dr. Jazz. Mit anderen Worten: es scheint zumindest zweifelhaft, dass Jelly diese Titel von sich aus eingespielt hätte. Von daher kann man den vielgescholtenen Verlegern und Plattenfirmen eigentlich nur dankbar sein, dass sie ihren Willen durchgesetzt haben. www.ok-jazzband.de. Soviel für heute. Herzlich Euer Heribert von Stomp

CD "Tribute to Jelly Roll Morton" (amazon, iTunes, spotify, deezer)