Donnerstag, 30. Juni 2016

Jazzszene Bonn: von Rod Mason bis Oldie GmbH

Hallo Freunde,

heute, am letzten Tag des Monats, flatterte wieder pünktlich via E-Mail der "Jazz-Kalender für Bonn & Umgebung" ins Haus. Diesmal also für den Monat Juli. Es macht ja immer wieder Spaß, zu sehen, wie lebendig die Bonner Jazzszene ist. Immerhin 21 Veranstaltungen listet der Kalender für den Sommermonat auf. Das beginnt schon am morgigen Freitag mit "Rod Mason & His Hot Five" im Biergarten des Parkrestaurants Rheinaue und endet am 31. Juli mit der "Oldie GmbH", die im Kulurzentrum Hardtberg, Bonn-Duisdorf, ab 11 Uhr gastiert. Zu beiden Konzerten ist der Eintritt übrigens frei.
Insgesamt ist das jazzige Programm bunt gemischt. Willkürlich greife ich einige weitere Veranstaltungen heraus. Da spielen die "Big Band des Aloisiuskollegs &Jugend Jazz Orchester Bonn" am Samstag, 02. Juli, von 17 - 19 Uhr in der Kirche des Aloisiuskollegs in Bonn-Bad Godesberg, "Semmel`s Hot Shots Quartett" in der Musikkneipe "Kater 26", Römerstr. 26, am Dienstag, 05. Juli, ab 20 Uhr und "Blues 66" mit Rhythm & Blues in der Gaststätte Sonja`s, Friedrichstr. 13 in Bonn, am Samstag, 16. Juli, ab 16 Uhr. (Die Anmerkung sei erlaubt: auch die "OK-JAZZBAND" gastierte in ihren Anfängen imm wieder mal in diesem schönen Lokal mitten in der Stadt).
Ein solches Programm ist nur möglich, weil es engagierte Gastronomen gibt, die ihr Lokal als Spielstätte zur Verfügung stellen, und weil verschiedene Veranstaltungsreihen aufgelegt werden, hinter denen musikbegeisterte Organisatoren und mitunter auch Sponsoren stehen. So fällt in Bonn auf, dass sich durch die Sommermonate die Reihe "Jazz im Biergarten" zieht, die laut Kalender in diesem Jahr ihr 25jähriges Bestehen feiert. Dann gibt es da die Reihe "GA-Sommergarten" auf dem Dach der Bundeskunsthalle in der Friedrich-Ebert-Allee. "GA" - das meint natürlich den "Bonner Generalanzeiger". Und schließlich hat der Stadtteil Duisdorf seinen "Jazz-Sommer".  Dort gastieren neben der schon erwähnten "Oldie GmbH" z.B. die "Cologne Jass Society" und die "New Jazz Cats".
Das ist, wie gesagt, nur eine Zufallsauswahl aus dem umfangreichen Jazzprogramm in Bonn. In der früheren Bundshauptstadt führt unsere Musik somit garantiert kein Mauerblümchendasein. Der Redakteur des "Jazz-Kalenders", Walter P.R. Schnabel, weist allerdings immer wieder darauf hin, dass ein solches Angebot nur Bestand hat, wenn die Konzerte regen Zuspruch finden. Dem kann ich mich nur anschließen.....

www.ok-jazzband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

Montag, 20. Juni 2016

Once more: Honey Babe (Jelly Roll Morton)

Hallo Freunde,

das Netz vergisst bekanntlich nichts. Das kann mitunter bedauerlich sein, hat aber auch seine Vorteile. Beim Stöbern in den Beiträgen dieses Blogs bin ich jedenfalls auf zwei alte Artikel gestoßen, die sich mit Jelly Roll Morton`s Komposition "Honey Babe" befassen. Der erste Beitrag stammt vom 07. Juni 2010. Das ist also schon eine Weile her. Anlass war die Frage, weshalb Jelly in den 20er Jahren so gut wie gar nicht als Sänger zum Vorschein kam. Ausnahme ist bekanntlich sein Klassiker "Dr. Jazz". Bei "Honey Babe" handelt es sich um eine Trio-Aufnahme aus der New Yorker Session vom 11. Juni 1928 mit Ward Pinkett (Trompete) und Tommy Benford (Schlagzeug). Urpsprünglich hatte ich vermutet, dass auch die am selben Tag entstandene Einspielung des "Sidewalk Blues" (nicht zu verwechseln mit der berühmten Chicago-Aufnahme von 1926) einen Gesangspart mit Jelly`s Vocal hatte. Dies musste ich aber nach Einsicht in die discographischen Aufzeichnungen von Victor-Records in meinem Artikel vom 03. Oktober 1913 korrigieren. Sowohl "Honey Babe" als auch "Sidewalk Blues" (von 1928) wurden nie veröffentlicht. Die Aufnahmen wurden "zerstört", sind also verschollen. Rund ein Jahrzehnt später hat uns dann Jelly im Rahmen seiner Come-Back-Versuche mit einer Reihe von Gesangsaufnahmen entschädigt. (Dazu gehören natürlich auch die Vocals, die im Rahmen seiner Aufnahmen in der Washingtoner Kongreß-Bibliothek für Alan Lomax entstanden).
Langer Rede kurzer Schluss: hier jetzt der Text von "Honey Babe". Die Aufnahme ist zwar verschollen, aber Melodie und Worte sind überliefert. Noch kurz zur Form: "Honey Babe" hat ein harmonisch erweitertes Blues-Schema. Der Text besteht aus zwei Strophen.

I love that train called the Lovin` Cannon Ball,
Carries Sixteen coaches and no blinds at all.
So sad and blue, Honey Babe, about you.

I never have one woman at a time,
Always six, seven, eight or nine.
So sad and blue, Honey Babe, about you.

Soviel vorläufig zum Thema Jelly Roll Morton als Sänger und "das Netz vergisst nichts"............

www.ok-jazzband.de
CD: "Tribute to Jelly Roll Morton" - (deezer, iTunes).

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp


Montag, 13. Juni 2016

OK-DREAMBAND wieder kreativ

Hallo Freunde,

ich hatte hier im Blog schon gelegentlich über die uns befreundete OK-DREAMBAND berichtet. Die Gruppe besticht durch einen eingängigen Sound, der durchaus in Richtung Easy-Listening geht. Dabei greift sie - und das macht sie interessant für uns - auch auf Titel aus dem Oldtime-Repertoire zurück. Ihre 2014 veröffentlichte CD zum Beispiel enthält zwei Kompositionen des Ragtime-Pioneers Scott Joplin: "Clarinet Rag" und "The Entertainer". Joplin-Kenner werden jetzt einwenden, dass es doch keinen "Clarinet Rag" aus dessen Feder gebe. Richtig. Es handelt sich hier um eine Adaption der "Original Rags" für Klarinette und Rhythmusgruppe - übrigens mit einer ordentlichen Latin-Prise.
Kürzlich war die Band erneut im Studio, und demnächst werden sechs neue Titel veröffentlicht, die easy und swinging sind. Sobald das Datum der Veröffentlichung bekannt ist, werde ich Euch natürlich benachrichtigen.
Ich bin schon richtig gespannt.........

CDs der OK-DREAMBAND: "Clarinet-Dreams" und "Clarinet Rag".
www.ok-dreamband.de

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp