Sonntag, 18. Oktober 2015

Ein Besuch in "Papa Joe`s Jazzlokal Em Streckstrump"

Hallo Freunde,

am vergangenen Donnerstag war ich mit einem guten Bekannten in der Kölner Altstadt unterwegs. Wir trafen uns im Brauhaus Sion, und von dort zogen wir dann weiter in "Papa Joe`s Jazzlokal Em Streckstrump". Der Besucherandrang war, jedenfalls als wir dort ankamen, nicht überwältigend. Überhaupt war die ganze Stimmung ein wenig gedrückt. Auf der Bühne spielten die "Omega Jazzmen", eine Kölner Formation, die zwischen Dixieland und Swing pendelt und ab und zu auch einen Titel präsentiert, der eher selten zum Repertoire solcher Band gehört: ich erinnere mich an "Watermelon Man".
Als die Musiker zur Pause die Bühne verließen, wurden wir rasch aufgeklärt. "Papa Joe" Buschmann, Pianist und jahrzehntelang Chef des nach ihm benannten Lokals war kurz zuvor in der Woche gestorben. Er ist 90 Jahre alt geworden. Da kann man dann schon ein wenig melancholisch werden. Schließlich ist der "Streckstrump" seit über 40 Jahren eine Institution im Kölner Jazzleben und der Club, wenn es um Oldtimejazz geht. In den vergangenen Jahrzehnten vergingen nur wenige Tage, an denen es kein Konzert im "Papa Joe`s" gab. Viele Geschichten ranken sich um den - hochdeutsch gesprochen - "Strickstrumpf", die zur Biographie zahlreicher Dixie- und Swingmusiker - nicht nur aus Köln - gehören.
Wenn ich die verschiedenen Nachrufe, die jetzt zu lesen sind, richtig verstehe, hat Josef Wilhelm Buschmann die aktive Geschäftsführung seiner Lokale - neben dem "Streckstrump" ist da noch der "Klimperkasten" am Alter Markt in Köln - bereits seit längerem in die Hände von zwei Söhnen gelegt. Da darf man dann hoffen und annehmen, dass die Tradition auch künftig aufrecht erhalten wird.
Noch ein Wort zu den "Omega Jazzmen": gut gefiel mir, wie oben schon angedeutet, dass die Band die ausgetretenen Pfade des Jazzrepertoires immer wieder mal verläßt. Und so fand ich es sehr schön, etwa Cole Porters "What is this thing called love" zu hören. Auch "Do you know what it means to miss New Orleans", vorgestellt auf dem Kontrabaß, zeugt vom Bemühen Gruppe, andere Zugänge zu den Themen zu suchen. So war es dann ein Abend der Erinnerungen, verbunden mit der Gewißheit, dass der gute alte Jazz weiter lebt...............

Soviel für heute.
Herzlich Euer
Heribert von Stomp

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